Die Osteroder Tafel ist für viele Menschen im Gebiet des Kirchenkreises Harzer Land von existenzieller Bedeutung. In den Ausgabestellen in Bad Lauterberg, Barbis, Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt, Gieboldehausen, Herzberg, Osterode, Bad Grund, Gittelde und Wulften werden Woche für Woche zahlreiche Lebensmittel an diejenigen verteilt, denen die momentanen Umstände es sonst schwer machen würden, sich ausreichend und ausgewogen zu ernähren.
Auf der anderen Seite sind es Lebensmittel, die sonst vernichtet werden würden, es ist also in doppelter Hinsicht eine Arbeit, die in unserer Gesellschaft eine wichtige Lücke schließt. Dass die gesamte Logistik dahinter nur mit dem entsprechenden Personal und auch etlichen Finanzmitteln bewerkstelligen lässt, versteht sich von selbst. Nur ist die Tafel keine staatliche Einrichtung, sondern auf Spenden angewiesen.
Die Kirchengemeinde St. Marien sieht es als ihre Pflicht an, di Arbeit der Tafel nach Kräften zu unterstützen. Das tat sie beispielsweise mit einem Benefizkonzert am vergangenen Samstag. Marike Webel an der Violine und Jörg Ehrenfeuchter an der Orgel brachten Bach und anderes aus der Barockzeit zu Gehör, ein kleines, aber feines Konzert mit einer durchaus wichtigen Botschaft.
Die biblische Geschichte vom barmherzigen Samariter ist sozusagen der Ausgangspunkt für Nächstenliebe und Diakonie in der kirchlichen Arbeit, eine originäre Aufgabe für Christen, derer wir uns gerade in der heutigen Zeit immer wieder bewusst werden sollten. Es ist letztlich eine Aufgabe zu Ehren Gottes, ebenso, wie Johann Sebastian Bach auch die Musik verstand.
Den Besucher*innen der Marienkirche machte das Konzert vor allem Freude, darüber hinaus aber auch noch einmal die Arbeit der Tafel bewusst und auch, dass die alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Besonderer Dank ging dabei an den Ehrenvorsitzenden der Tafel, Dr. Hartmut Herrmann.
Christian Dolle