Weite, hörende Herzen und Lust, Neues zu probieren

Nachricht Altes Amt, 08. Oktober 2024

Neue Pastorinnen im Alten Amt: Theresa Rudolph-Schulze und Charlotte Reetz

@Mareike Spillner

Seite an Seite: Sie arbeiten im Team, also wurden sie am Sonntag in der vollbesetzten St. Alexander-Kirche in Willershausen auch gemeinsam ordiniert: Theresa Rudolph-Schulze und Charlotte Reetz. Gemeinsam sind sie seit dem 1. Juli als Pastorinnen im Probedienst für acht Gemeinden der Gesamtkirchengemeinde Altes Amt in elf Orten zuständig. Dazu gehören Kalefeld, Dögerode, Sebexen, Echte, Düderode-Oldenrode, Eboldshausen, Westerhof, Oldershausen, Wiershausen und Willershausen.

„Heute kreuzen sich hier im Alten Amt bemerkenswerte Wege. Zwei junge Frauen, eine gebürtig aus Lübeck, die andere aus Berlin, fangen hier ihren Beruf als Pfarrerinnen an. Das war so nicht vorhersehbar, aber es passt“, begann Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ihre Ordinationsansprache. Und beide Pastorinnen hatten sich, ohne sich abzustimmen, perfekt zueinander passende Ordinationssprüche ausgewählt.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Psalm 31,9) – der Spruch für Theresa Rudolph-Schulze sei eine wunderbare Überschrift für den Start der beiden im Alten Amt, das eine Weite in sich mitbringe. „Glaube bedeutet, den großen Horizont vor Ort zu haben. Freiheit im Denken und Handeln. Gott hält den Raum offen und weit. Sie beide strahlen diese Zuversicht aus.“ Deshalb haben die beiden jungen Pastorinnen auch Lust, Neues zu probieren, aber Altbewährtes beizubehalten. Und das zu zweit.

„Gib deinem Diener ein Herz, das hört, damit ich deinem Volk Recht verschaffe.“ (2. Kö 3,9), der Ordinationsspruch von Charlotte Reetz. „Zur Weite kommt jetzt das Herz. Ein Herz, das hört.“ Zuhören, wahrnehmen, wer hier lebt, was Menschen denken – das möchten beide Pastorinnen. „Da steckt viel Energie drin. Nicht nur für sie, sondern für die gesamte Gemeinde. Ich wünsche Ihnen: Weite des Raumes, hörende Herzen und Lust, miteinander in die Zukunft zu gehen“, schloss Dr. Adelheid Ruck-Schröder, bevor die offizielle Ordination begann.

Als Assistierende waren Mareike Halbach und Julia Sluiter, beide Freundinnen aus der Studienzeit, und Michael Gerke, stellv. Vorsitzender des GKV Altes Amt aus Kalefeld, für Charlotte Reetz mit dabei. Für Theresa Rudolph-Schulze wirkten Pfarrerin Malina Teepe, Freundin aus dem Vikariat, Daniel Lechler, Vikar in Burgdorf, und Gabriele Arneke, GKV-Mitglied und Prädikantin aus Echte, mit. Außerdem gaben sich Charlotte Reetz und Theresa Rudolph-Schulze gegenseitig persönliche Segensworte mit auf den Weg. Musikalisch wurde der Gottesdienst feierlich vom Altämter Gospelchor und Florian Unglenk an der Orgel begleitet.

Die Urkunde, Bibel und Anstecknadeln wurden den beiden von Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng überreicht, die sie natürlich auch im Kirchenkreis Harzer Land herzlich willkommen hieß. Als sich Charlotte Reetz und Theresa Rudolph-Schulze auf die Worte: „Hier sind Ihre Pastorinnen!“ umdrehten, ertönte tosender Applaus im vollbesetzten Kirchenschiff. Beim anschließenden Empfang in der Auetalhalle wurde gemeinsam gefeiert und alle bekamen die Gelegenheit, ihre neuen Pastorinnen kennenzulernen.

 

Zu den Personen

Theresa Rudolph-Schulze ist 29, kommt gebürtig aus Berlin und ist in Potsdam aufgewachsen. Für das Studium ging es nach Berlin, Rom, Neuendettelsau in Bayern und Göttingen. Ihr Vikariat absolvierte sie in Uslar. Hier in der Region zu bleiben, war Theresa wichtig, da ihr Mann aus Hardegsen stammt und in Göttingen arbeitet. Sie übernimmt eine volle Stelle und wohnt in Echte. Zu ihren Hobbys zählt sie seit Kindertagen das Tanzen, sie spielt Klavier und liest gerne.

 

Die 32-jährige Charlotte Reetz übernimmt eine halbe Stelle und kommt gebürtig aus Lübeck. Sie zog mit ihrem Mann und zweieinhalbjähriger Tochter in das Pfarrhaus in Kalefeld. Nach einem Aupair-Aufenthalt in Dänemark ging sie zum Studieren nach Münster, Südafrika und Leipzig. Sie absolvierte ein Praktikum bei einer Hebamme, arbeitete bei einer Konfliktberatung für Schwangere und für ein Seniorenbüro, bevor sie sich final entschloss, Pastorin zu werden. Ihr Vikariat führte sie nach Uchte im Landkreis Nienburg/Weser. Wenn neben Familie und Beruf Zeit bleibt, näht sie gerne – genau wie ihre Kollegin Theresa.  

 

Mareike Spillner