Welche Feiertage gibt es im Kirchenjahr und welche Bedeutung haben sie? Und wohin geht Hund Bello, wenn er mal nicht mehr ist? Für Kinder im Kitaalter sind die ersten Verlusterfahrungen und die Fragen nach der Bedeutung von Ostern, dem Martinstag oder Weihnachten oft die erste Berührung mit Kirche. Und die Erzieher*innen werden mit vielen Fragen gelöchert. Gerade in christlichen Kindertagesstätten ist es deshalb wichtig, tiefgründige Antworten zu geben und in kindgerechter Form auf die tiefere Bedeutung für unseren Glauben einzugehen. Genau deshalb wurde zum 2. Mal in Folge in zwei Unterrichtsblöcken à drei Tagen der Grundkurs Religionspädagogik des Kitaverbandes Harzer Land in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Niedersachsen im Martin-Luther-Haus in Herzberg veranstaltet, der am Mittwoch mit einem emotionalen Gottesdienst mit Abendmahl zum Thema „Die Schätze des Glaubens“ in der Winterkirche der Nicolaikirche Herzberg seinen Abschluss fand.
Dabei wurde schnell deutlich, wie sehr die zehn Teilnehmerinnen von St. Andreasberg bis Kalefeld mit ihren Kursleitern Katharina Schreiber, Kita-Leitung in Wulften und langjährige Mitarbeiterin in der Kinderkirche, und David Scherger, Diakon für die Arbeit mit Kindern im Kirchenkreis Harzer Land, als eine Einheit zusammengewachsen waren. Besonders, als jede Teilnehmerin ihren ganz persönlichen Schatz des Glaubens und Erkenntnisse aus dem Kurs in die Schatztruhe legten, flossen einige Tränen der Rührung. Kein Wunder, kamen doch Schätze wie individuelle Glücksbringer, Glaubensengel, Herzen, ein Armband mit „Glaube, Liebe, Hoffnung“ als Botschaft oder auch eine Hantel als Symbol der Stärke auf dem Lebensweg zum Vorschein. Auch David Scherger ging in seiner Kurzpredigt „Schatz im Acker“ auf besondere Schätze ein: „Wir haben alle gespürt, was gelebter und geteilter Glauben mit sich bringen und mit einem machen kann. Geht mit diesem besonderen Schatz auf euren persönlichen Glaubensweg mit den Kindern, tragt die Hoffnung und Liebe Gottes weiter, bringt ihn von Herzen ins Gespräch und ins Spiel.“
Bevor Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng das Abendmahl einleitete, das alle gemeinsam im Halbkreis feierten, richtete sie ihre Worte an die Kursteilnehmerinnen. Es sei für die Kinder sehr wichtig, erst einmal etwas vom christlichen Glauben zu erfahren, also die Kleinen damit in Berührung zu bringen, und ihnen Wege zu Gott sowie Werte wie Nächstenliebe aufzuzeigen. Im Anschluss reichte jeder seinem Nachbarn – und auch kreuz und quer – die Hände, um sich gegenseitig den Segen zuzusprechen.
Auch Karin Kwast als Vorsitzende des Kitaverbandes fand persönliche Grußworte, die berührten, bevor sie, Katharina Schreiber und David Scherger jeder Teilnehmerin eine Rose, eine Bibel und ein Küsschen in Schokoform überreichten: „Die Eltern schenken ihnen ihr Vertrauen für das Kostbarste, was sie haben: ihre Kinder. Sie sind ihre größten Schätze. Das ist ein großes Geschenk.“ Nun gilt es, die neu gewonnenen Erkenntnisse in den Kitaalltag mitzunehmen – und der nächste Grundkurs Religionspädagogik kommt bestimmt!
Anschließend wurden feierlich, lachend und gleichzeitig wehmütig die Urkunden überreicht, da dieser Kurs ganz besonders verbunden war. Die Erzieherinnen zeigten sich besonders wissbegierig, lernten einiges, was ihnen selbst auch neu war, und vieles, was sich in der Praxis umsetzen lässt. Vielleicht zeigen die Absolventinnen ihre Ergebnisse und ihre Begeisterung daran ja noch bei einer besonderen Aktion im Kirchenkreis. Die Planungen laufen bereits an.
Die Kurs-Teilnehmerinnen waren:
Janina Bargel (Kita St. Andreasberg), Christin Heinrich (Bambi Bad Sachsa), Franziska Lüs (Morgentau Herzberg), Karolina Kamowski (Salvatoris Zellerfeld), Uta Gohlke (Kreuzkirche Osterode), Katharina Koch (Zum Guten Hirten Osterode), Lea Schmidt (Hattorf), Ina Kaiser (Eisdorf), Mandy Bernardon-Kondziella (Wulften) und Rebecca Lemke (Kalefeld).
Hier ein Auszug aus dem Feedback:
*** „Ihr habt den Kurs von ganzem Herzen und Leidenschaft geleitet und mich im Herzen damit berührt. Danke für euer Wissen, eure Herzlichkeit, das viele Lachen und die magischen Momente!“ ***
*** „Der Grundkurs für die Religionspädagogik ist ein tolles Sprungbrett, um aus seiner Komfortzone auszubrechen. Wir erlernten neue Methoden zur Umsetzung religiöser Geschichten mit viel Freude und Vielfalt.“ ***
*** „Es war eine 10 von 10. Positiv: Programm, Struktur, Infomaterial, Herzlichkeit, Motivationsimpulse, Auffrischung religiöses Wissen.“ ***
*** „Ich werde so gut es geht in die Welt schreien, dass alle diesen Kurs machen sollen. Man geht mit ganz anderen Augen aus dem Kurs. Mit viel mehr Mut, Liebe und Dankbarkeit. Danke Katharina, Danke David.“ ***
*** „Die Fortbildung Religionspädagogik vermittelt Inhalte, Methoden, Umgänge, und Neues zum Umgang mit Religion/Glauben, zum einen für ich selbst aber auch im Umgang mit Menschen, insbesondere Kindern. Uns ErzieherInnen werden neue Wege gezeigt, wie wir in unseren Einrichtungen das christliche Bild, welches wir als evangelische Einrichtung verkörpern, mit den Kindern und sogar Eltern, leben und gestalten können. Und das Ganze voller Leben. Eine Bereicherung!“ ***
*** „Ganz kleiner negativer Punkt: Sechs Tage sind zu wenig Zeit. Die Fortbildung könnte länger gehen. Bitte zusätzlich Booster-Treffen anbieten!“ ***
Mareike Spillner