Ein Schauspieler, der einen Schauspieler spielt, der einen Alkoholiker spielt. So lässt sich das Stück „Flasche leer“ beschreiben, wenn auch ein wenig undurchsichtig. Es scheint einige äußere Hüllen zu geben, bevor das Problem des Trinkens sichtbar wird. Im Stück. Nein, im Leben. Also oft jedenfalls.
Die Mitarbeiter*innen der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Kirchenkreis Harzer Land kennen sich genau damit aus. Mit dem Alkohol, der im Hintergrund irgendwie immer dazugehört. Mit der Sucht, die oft lange verborgen bleibt. Genau daher freuen sie sich, eben genau dieses Stück gemeinsam mit dem Förderkreis L.O.S. (Leben ohne Sucht) präsentieren zu können.
Es ist - um das noch einmal deutlicher zu sagen – ein Ein-Personen-Theaterstück, geschrieben von Thilo Reffert und gespielt von Schauspieler Felix Meyer. Letzterer spielt einen Schauspieler, der in die Rolle eines Alkoholikers schlüpfen soll. Dabei wird diesem (fiktiven) Schauspieler immer mehr klar, welche Rolle das Trinken auch in seinem Alltag spielt.
Es geht also um die Auswirkungen der Sucht, na klar, es geht aber auch um das Verschleiern und Verstecken, es geht ebenso um Selbstreflexion und Selbsterkenntnis. Für den (realen) Schauspieler Felix Meyer eine herausfordernde und spannende Rolle, für seine Zuschauer sicher fesselnd und gleichermaßen nachdenklich machend.
„Flasche leer“ wird am 12. Juni im Forum der BBS II aufgeführt, Einlass ist um 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. L.O.S. und die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention laden herzlich dazu ein, der Eintritt ist frei.
Christian Dolle