Kirchenkreis. Ein Abend mit gleich drei Themen sollte es werden, denn aller Guten Dinge sind bekanntlich drei: Altes und Neues aus Musik und Zeit im Lichte des „Harz Fire“. Am Sonntagabend ließ der Kreisposaunenchor unter der Leitung von Andreas Bücher im Rahmen der HARZ FIRE Biennale „Alte und Neue Musik“ zum Abend nach der Zeitumstellung in der St. Martin-Kirche in Osterhagen erklingen. Zu dieser Veranstaltung hatte außerdem der Förderverein Kirche im Dorf e.V. Bartolfelde/Osterhagen eingeladen, der in diesem Jahr sein 20. Bestehen feiert. Neben dem Kreisposaunenchor – diesmal sogar mit kleiner Trommel im Einsatz – waren Bernd Scholze an der Orgel und Dr. Fred Goesmann am Dudelsack zu Gast. Stimmungsvoll illuminiert wurde die Kirche spontan von Stefan Braukhane von der Klavierschule Osterode.
Die HARZ FIRE Biennale wird vom englischen Komponisten Graham Lack (*1954) organisiert. Die Biennale fand 2024 zum zweiten Mal im Harz-Raum statt und hat seinen Ursprung im Ostharz. Während eines Urlaubs probierte Graham Lack eine besonders leckere Tomatensorte namens "Harzfeuer", die ihn begeisterte und zu einem musikalischen Event inspirierte. Näheres unter: https://harz-fire.de!
Die Konzertbesucher durften sich bei dieser Abendserenade auf eine interessante musikalische Mischung von Herzen freuen – alte Bachsätze und Choräle, gepaart mit neuen Bearbeitungen und
swingendem Taktmaß sowie Stücke zum Thema Zeit und Licht. So erklang zum Beispiel „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“, das die Gemeinde mitsang, oder auch „Gruß von J.P. an J.P.“, das sicher nicht nur dem Chorleiter einen Gänsehaut-Moment bescherte. Laternenumzug-Stimmung kam bei „Tragt in die Welt nun ein Licht“ auf, bei dem die Musiker*innen Laternen in die Höhe hielten – eine davon sogar mit einem brennenden Feuer, passend zur Harz-Fire-Biennale. Und ein absolutes Gänsehaut-Stück war auch eine Improvisation von "Chevalier de Sangreal" von Hans Zimmer (Da Vinci Code), das Bernd Scholze an der Orgel darbot. Gespannt warteten die Zuhörer*innen natürlich auch auf den Auftritt von Dr. Fred Goesmann am Dudelsack, der in das passende schottische Gewand gehüllt war. Der besondere, kräftige Klang des Dudelsacks nahm bei „Highland Cathedral“ das ganze Kirchenschiff ein. Als nach den „Irischen Segenswünschen“ zum Abschied vom Förderverein Kirche im Dorf eine Zugabe gewünscht wurde, kommentierte Andreas Bücher: „Ich bin jetzt einfach mal frech: Dann nehme ich zwei!“ So kam das Publikum noch einmal in den Genuss, der Melodie des Dudelsacks zu lauschen – und zum Abschluss den Kreisposaunenchor zu hören. Der wiederum lädt das nächste Mal am 29. Dezember ab 17 Uhr in die Nicolai-Kirche in Herzberg zu einem Weihnachtsliederwunsch-Gottesdienst mit Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng ein. Und im Januar findet natürlich auch wieder die beliebte Weihnachtsserenade statt.
Mareike Spillner