Wenn am kommenden Samstag in den Gemeinden im Harzer Land um 14 Uhr die Glocken läuten, dann hat das einen traurigen Grund. Die Landeskirche Hannovers trauert um Horst Hirschler, ehemaliger Landesbischof und Abt zu Loccum, der am 8. August im Alter von 89 Jahren verstorben ist.
Zum Landesbischof wurde Horst Hirschler 1988 gewählt, prägte dieses Amt und damit die Landeskirche elf Jahre lang, bevor er 1999 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Von 1991 bis 1997 war er zudem Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und von 1993 bis 1999 Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD). Abtes des Klosters Loccum war er von 2000 bis 2020.
Der aktuelle Landesbischof Ralf Meister sagt über ihn: „Horst Hirschler war ein großer Erzähler des christlichen Glaubens.“ Klare Worte und Taten hätten ihn ausgezeichnet, Nähe zu den Menschen, Humor und auch die Fähigkeit, im Sinne der lutherischen Theologie zu streiten.
Am Samstag um 14 Uhr findet die Trauerfeier statt, Horst Hirschler wird auf dem Friedhof neben der Stiftskirche in Loccum beigesetzt. Als Zeichen der Anteilnahme und der Würdigung werden dazu auch im Kirchenkreis Harzer Land in vielen Gemeinden die jeweils tiefsten Glocken für zehn Minuten geläutet. Dies gilt natürlich nicht, wenn zu jener Zeit gerade für einen anderen Gottesdienst, beispielsweise eine Trauung geläutet wird.
Christian Dolle