Um sehr viel Freude und Licht drehte sich der Einführungsgottesdienst von Elisabeth Hille am Sonntag in der St. Marienkirche zu Wollershausen. Das startete thematisch schon damit, dass sich die Hattorferin folgenden Vers aus der Bibel ausgesucht hatte: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich all dein Tun verkündige“, Psalm 73,28. Diese Freude an der Verkündigung betonte auch Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng: „Der Tag heute ist ein wichtiger Meilenstein in ihrem Leben. Sie haben sich immer wieder an Gott gehalten - und Freude daran. Auf ihrem Weg wünsche ich ihnen, dass sie diese Freude immer im Herzen tragen.“
Elisabeth Hille hat schon in jungen Jahren bereits an Gott festgehalten, auch wenn es manchmal Fragen und Zweifel gab. Zunächst engagierte sie sich in der katholischen Kirche als Messdienerin und beim Malteser Hilfsdienst, später trat sie in die Evangelische Kirche über und fand zum Kirchenkreis Harzer Land. Bereits in ihrer Zeit in Köln hatte sie in einem Posaunenchor mitgewirkt, deshalb war sie glücklich, beim Kirchenkreisposaunenchor anknüpfen und Weggefährten finden zu können. Zuverlässige Weggefährten fand sie auch in ihrem vielseitigen kirchlichen Engagement: Bei ihrer Seelsorgerischen Ausbildung, auf ihrem Weg zur Lektorin und nun weiterführend zur Prädikantin. Elisabeth Hille absolvierte außerdem nicht nur die D-Prüfung an der Orgel, sondern zusätzlich in der Posaunenchorleitung. So überraschte es nicht, dass der Kirchenkreisposaunenchor, diesmal unter der Leitung von Landesposaunenwart Günter Marstatt den Gottesdienst musikalisch untermalte.
„Was verstehen sie unter einer Lichtgestalt?“, fragte Elisabeth Hille in ihrer Predigt über das 2. Buch Mose, Kapitel 33, Verse 18-23, in dem der Herr Mose als Lichtgestalt erscheint. Jeder denke dabei wohl an etwas anderes, je nach Interesse und Begabung. „Fußballer vielleicht an Beckenbauer, Musiker an eine Musikikone – gemeinsam haben sie, dass sie meist für unnahbar gehalten werden.“ Doch Gott war für Mose nicht unnahbar. „Mose vertraute darauf, ihn sehen zu können, ohne Schaden zu nehmen. Und Gott stellt Mose in eine Felsspalte, um ihn zu schützen. Mein Glaube ist für mich wie Licht. Licht hat verschiedene Farbspektren, von gelb, orange bis blau und violett. Jeder kann seine eigene Farbe mixen und sein Licht zum Leuchten bringen. Und Gott ist mitten unter uns und uns im Gebet ganz nah. Dafür können wir ihm danken.“
Elisabeth Hille dankte auch ihren zahlreichen Wegbegleitern und Unterstützern während ihrer Ausbildung, an erster Stelle ihrem Mann Sigurd Hille, den Pastoren Jens-Arne Edelmann, Gerd Florian Beckert und Horst Reinecke und vielen anderen. Als Prädikantin ist Elisabeth Hille nun ehrenamtlich für den Kirchenkreis Harzer Land tätig, darf eigene Predigten verfassen, Gottesdienste gestalten und das Heilige Abendmahl einsetzen. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde ihr vielfach gratuliert und bei Kaffee und Kuchen wurden im Gemeindehaus noch viele Gespräche geführt und dieser besondere Tag gefeiert.
Mareike Spillner