Popcorn statt Zigarette

Nachricht Herzberg, 21. November 2024

Jugendfilmtage des Netzwerks Suchtprävention im Martin-Luther-Haus und im Kino Herz-berg

@Christian Dolle

Jugendliche sind durchschnittlich 224 Minuten am Tag online. Ist das gefährlich? Um solche Fragen ging es bei den Jugendfilmtagen in Herzberg. Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, in Kooperation mit dem Netzwerk Suchtprävention hatte dazu eingeladen und Schülerinnen und Schüler aus insgesamt neun Schulen der Region konnten sich zunächst im Martin-Luther-Haus über verschiedene Drogen und Problematiken informieren und wurden anschließend in der Kinowelt mit einem Film belohnt.

Die Jugendfilmtage haben sich in den letzten Jahren etabliert, da sie spielerisch und abwechslungsreich über Alkohol, Nikotin und anderes informieren. Es ist ein breites Team an Fachkräften aus der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, der Jugendarbeit im Landkreis sowie im Kirchenkreis Harzer Land, der Klinik in Herzberg, der Polizei und einigen jugendlichen Teamern, die sich ebenfalls einbringen.

Für Lisa Burgardt, Präventionerin bei der Fachstelle, war es diesmal der erste Durchlauf, den sie mit vorbereiten durfte. Sie sprach mit den Jugendlichen unter anderem darüber, was ihnen im Leben Halt gibt, sie vor einer Flucht in den Drogenkonsum abhalten kann. (Spoiler: ein stabiles soziales Umfeld ist dabei ganz wichtig.) Ebenso war es für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der KGS Bad Lauterberg, der Realschule Röddenberg Osterode, der OBS Bad Sachsa, der OBS Herzberg, der OBS Hattorf, des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums Herzberg, der Wartbergschule Osterode, der Hauptschule Neustädter Tor Osterode und des Pädagogiums Bad Sachsa etwas ganz Neues.

Sie durften unter anderem unter polizeilicher Aufsicht die fast schon legendäre „Rauschbrille“ in einem Parcours ausprobieren, Quizfragen beim Würfelspiel beantworten oder sich über giftige Inhaltsstoffe in Zigaretten, die man darin eigentlich gar nicht erwartet, informieren. Besonders deutlich wurde dabei auch, wie gut viele von ihnen einschätzen können, welche Fotos sie in sozialen Netzwerken lieber nicht öffentlich teilen sollten.

Ein Problembewusstsein ist bei vielen also da, dennoch ist es durchaus hilfreich, sich mit einigen Themen auseinanderzusetzen. Zuerst bereits im Unterricht in der Schule, dann an den Mitmachstationen und zuletzt ganz gechillt bei Popcorn im Kino mit den Filmen „Die wilden Hühner und das Leben“, „Das schönste Mädchen der Welt“, „One for the Road“ und „Nerve“, die alle auch Suchtproblematiken ansprechen.

Lisa Burgardt zieht stellvertretend für alle Mitstreiter*innen folgende Bilanz: „Es waren tolle Tage, bei denen viele Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit hatten, sich zu informieren, Fragen zu stellen, aktiv zu werden und mitzumachen. Neben neuen Informationen kam auch der Spaß in keiner Weise zu kurz. Und wir freuen uns jetzt schon auf die Jugendfilmtage 2025.“

Christian Dolle