Ganze 34 Jahre war Rolf Wulkop Pastor im Alten Amt. In dieser Zeit wirkte er in Kalefeld, Dögerode und Sebexen und definitiv auch darüber hinaus. Dennoch erklang als erstes Lied im Festgottesdienst zu seinem Abschied am Sonntag „Oh happy day“. Weil Rolf Wulkop sich einen fröhlichen Gottesdienst gewünscht hat, und sicher auch, weil er viele Menschen begeisterte und im Glauben ansteckte, so dass sie nun vieles fortführen können, was er angestoßen hat.
Er war derjenige, der von Anfang an mit kreativen und vielleicht auch einigen schrägen Ideen ankam. Jemand, der, wie Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng es ausdrückte, immer wieder handwerkliche Vorbereitungen für Symbole in seinen Predigten traf, mit denen er dann das Evangelium eindrücklich vermitteln konnte. „Ich erlebte Sie als jemanden, in dem die Ideen nur so sprudelten“, sagte sie und unterstrich damit, was an diesem Tag auch so viele andere über Pastor Wulkop sagten.
Er selbst machte in seiner letzten Predigt in einigen Anekdoten deutlich, dass es aber nicht nur er selbst war. Er habe hier in all den Jahren viele Engel getroffen, so drückte er es aus. Menschen, die seine Ideen mittrugen, die die Gemeinde prägten und durch die Gott wirkte. Dafür sei er dankbar, sei es für diejenigen, die ihm halfen, Ziegelsteine zu schleppen, die er für eine Predigt benötigte, sei es für diejenigen, die damals als viele Geflüchtete kamen, Willkommenskultur tatsächlich lebten.
„Kirche muss viel fröhlicher werden“, sagte er, dazu brauche es Ideen und Austausch, dazu brauche es Liebe und Achtung, dazu brauche es Vertrauen und dazu brauche es Freiräume. All das brachte Rolf Wulkop mit, so wurde vor allem später in den sehr herzlichen Grußworten deutlich. Er selbst kam zu dem Schluss: „Ich habe es hier richtig gut gehabt.“
Neben vielen, die ihm (und auch seiner Familie) für ihre Arbeit dankten, erinnerte sich auch Superintendent i. R. Heinrich Lau an Pastor Wulkops Ordination im Jahr 1990. Eine Pfarrwohnung musste er damals zunächst in Riefensbeek-Kamschlacken beziehen, so erzählte er, dennoch wurde er in Kalefeld und im Alten Amt heimisch. „Sie sind jemand, der die Menschen wirklich kennt“, so Heinrich Lau.
Rolf Wulkop und seine Frau Stefanie bleiben auch weiterhin in Kalefeld und er auch auch als Springer im Kirchenkreis Harzer Land. Die kirchlichen Geschicke in Kalefeld, Dögerode und Sebexen leiten in der Übergangszeit nun aber Pastor i. R. Wolfgang Thon-Breuker und Pastor Uwe Rumberg.
Christian Dolle