Die Mitgliederzahlen der Kirche sinken. Das ist Fakt. Im Kirchenkreis Harzer Land in den letzten vier Jahren von 51843 Mitgliedern in 2020 auf 45841 heute. „Das ist eine traurige Entwicklung“, stellte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng fest, vor allem, weil dieser Trend voraussichtlich noch eine Weile anhalten werde.
„Natürlich möchte ich Menschen vom christlichen Glauben überzeugen, weil ich nicht ohne Glauben leben möchte“, fuhr sie fort. Einer Studie zufolge kann Kirche vor allem im sozialen Bereich und in der Jugendarbeit punkten. Aus diesem Grund wandte sich auch die Synode des Kirchenkreises in ihrer jüngsten Sitzung ganz aktuellen Themen zu.
Zum einen stand das Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt auf der Tagesordnung. Es soll die Einrichtungen in den Gemeinden und im Kirchenkreis auch weiterhin zu einem sicheren Ort machen, indem schon Grenzverletzungen vorgebeugt wird. Diese sind oft subjektiv, erläuterte Dana Steinmann, weshalb es wichtig ist, haupt- wie ehrenamtlich Mitarbeitende für dieses Thema zu sensibilisieren. Dies geschieht durch Schulungen auf der einen Seite, durch ein Konzept der konsequenten Weiterleitung bekanntwerdender Fälle auf der anderen.
Ebenso wichtig für die Arbeit von Kirche ist ein Klimaschutzkonzept, das sich mit Energiemanagement befasst. Hierzu referierte Rainer Bremer über die Arbeit des noch jungen Klimaschutzausschusses. Dem geht es vor allem um das Sammeln und Verbreiten von Maßnahmen, also ein Weitergeben guter Ideen. „Es wird viele Wege geben, Energie einzusparen“, so Bremer, die Kirche muss sich im Sinne der Bewahrung der Schöpfung damit befassen.
Beschlossen wurde zudem eine neue Diakonenstelle, durch die die Jugendarbeit im Kirchenkreis auf sichere Füße gestellt wird, und ebenso ein Ausbau der Stelle für die Prävention sexualisierter Gewalt. Beide Beschlüsse fielen einstimmig aus, was vielleicht auch ein Grund dafür war, dass die Superintendentin noch einmal die sachorientierte Arbeit aller im Gremium lobte. Wenn zu Beginn des kommenden Jahres die Synode neu besetzt wird, sei in dieser Wahlperiode vieles gut auf den Weg gebracht worden.
Karl-Heinz Himstedt, Amtsleiter des Kirchenamtes in Northeim, erläuterte das Prozedere der Wahl der neuen Synode noch einmal ausführlicher, sie wird sich aus Pastor*innen, Ehrenamtlichen und berufenen Mitgliedern zusammensetzen. Ab Oktober geht es los, voraussichtlich aber ebenso reibungslos wie die meiste Arbeit auf bürokratischer Ebene, weil sich am Ende alle auf Inhalte, auf eine Kirche für die Menschen in den Gemeinden konzentrieren wollen.
Christian Dolle