Christliche Comedy aus Hessen mit großer musikalischer Bandbreite. Das zeichnet Volker Schmidt-Bäumler und Jakob Friedrichs alias Superzwei aus. Seit 1987 stehen sie gemeinsam auf der Bühne, am vergangenen Freitag in Osterode. Der Kirchenkreis Harzer Land hatte seine ehrenamtlichen Mitarbeitenden in die Schlosskirche eingeladen, um danke zu sagen.
„Wenn es das Ehrenamt nicht mehr gäbe, wäre das eine Katastrophe“, fand Ellen Abel, stellvertretende Vorsitzende der Kirchenkreissynode, dramatische, aber treffende Worte zu Beginn dieses Kirchenkreisempfangs. Dem schloss sich auch Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng an, die bekräftigte: „Die Bundesregierung bezeichnet das Ehrenamt als Rückgrat der Gesellschaft und Motor der Demokratie“.
Fast die Hälfte aller Kirchenmitglieder engagieren sich ehrenamtlich, so die Statistik, sie möchten sich für die Gesellschaft einsetzen. Im Harzer Land die Mehrheit der etwa 100 Anwesenden seit mehr als 10, einige sogar seit mehr als 40 Jahren. Daher war dieser Abend mehr als angebracht und er sollte Spaß machen, den Ernst der Arbeit, die oft sehr viel Kraft kostet, einfach mal vergessen lassen.
Dazu trugen die Superzwei in jedem Fall bei, allerdings zunächst einmal mit einer Drohung. „Wir haben den Auftrag, ganz Deutschland zu hessianisieren“, kündigten sie an. Weil Gott nämlich Hesse sein muss. Die Bergpredigt nämlich heißt im Lukasevangelium Feldpredigt, es liegt also nahe, dass sie auf dem Feldberg bei Frankfurt stattfand.
In diesem Stil mischten sie Songs mit spitzfindigen Texten mit Comedy-Nummern, die durchaus zum tieferen Nachdenken anregten und lieferten ein kurzweiliges Programm. Ein HipHop-Song über Moses, den sie in den 90ern geschrieben hatten, war ebenso dabei wie einer über das Altern, der deutlich später in ihrer langen Karriere entstand.
Auch mit dem Harzer Land verbindet die Superzwei so einiges, der eine machte nämlich in Clausthal-Zellerfeld seinerzeit seinen Zivildienst, der andere lernte seine Frau hier kennen, die aus Sebexen stammt. Allein damit brachen sie bei ihrem Publikum schnell das Eis, aber auch mit ihrem Humor zwischen Geblödel und Kabarett und musikalischem Können.
Anschließend war für das leibliche Wohl gesorgt und vor allem dafür, dass die Ehrenamtlichen der sieben Regionen des Kirchenkreises sich über vieles austauschen konnten.
Christian Dolle