Strahlender Sonnenschein und ein loderndes Feuer unterstrichen die Symbolik des Johannistags.
Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht – vom Johannistag an werden die Tage wieder kürzer und es geht auf das Weihnachtsfest in sechs Monaten zu. So bilden diese beiden theologisch festgelegten Geburtstage von Johannes dem Täufer und Jesus von Nazareth die beiden Pole des Kirchenjahres. Damit ist die Botschaft Johannes des Täufers umrissen, dessen Geburtstag wie immer in und vor der Weißenwasserkirche begangen wird.
In diesem Jahr besuchte Landesbischof Ralf Meister die 1145 geweihte alte Taufkirche am Weißenwasser bei Kalefeld.
In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt stellte er den Gedanken vom Wachsen und Kleiner werden in Beziehung zu der Erfahrung, dass wir vor Gott geachtet und groß gemacht werden und es deshalb ertragen können und müssen, dass uns vieles kleiner, schwächer und enger wird.
Die Gemeinde feierte nach der Predigt das Abendmahl, das am Alter durch Bischof Ralf Meister und Pastor Rolf Wulkop gereicht wurde. Zugleich wurde am Taufstein durch Pastor Michael Falk und Lektorin Ines Falk zu Brot und Wein geladen.
Mit einem Nachdruck der Originalurkunde von Erzbischof Heinrich von Mainz dankte Wulkop dem Bischof. Nur das originale bischöfliche Siegel fehlte. Mit einer von Wulkop gefertigten „Fälschung“ eines lokalen Siegels, die die Umrisse der Weißwasserkirche zeigt, hatte er das fehlende Siegel ersetzt.
Mit erhitztem Siegelwachs „fälschten“ die beiden Geistlichen vor der Kirche mit viel Freude eine weitere Urkunde.
Rolf Wulkop