Noch sind nicht alle Kulissen fertig, noch nicht alle Darsteller*innen haben ihre Kostüme, auch der Text muss zum Teil noch abgelesen werden. Völlig normal bei einer Theaterprobe. Doch was das Ensemble der evangelischen Jugend Harzer Land da auf die Bühne in der Marienkirche bringt, ist schon mal äußerst vielversprechend.
„Mord im Märchenland“ heißt das Stück, dass die jungen Schauspieler*innen einüben, eine Mischung aus Krimi und Märchen mit einem Schuss Romantik und einer guten Prise Humor. Da kann es also in einer Szene schon einmal passieren, dass Polizisten aus der realen Welt im Wohnzimmer von Rotkäppchens Großmutter stehen und den Mord an einigen Kröten aufzuklären versuchen.
Dass sofort der böse Wolf beschuldigt wird, gefällt Rotkäppchen so gar nicht. Und kann es vielleicht sein, dass die Prinzessin aus dem Froschkönig mehr über die ganze Angelegenheit weiß?
Schon bei den Proben wird deutlich, dass das Stück selbst mit Absurditäten spielt und von knackigen Dialogen lebt. Die Jugendlichen sind schon jetzt gut aufeinander eingespielt, wissen, wie sie die Szenen zu präsentieren haben und ihre Rollen so überspitzen, dass die Pointen sitzen.
Alles, was sonst noch nötig ist, schaffen sie sich noch bis zum kommenden Samstag drauf, denn mit der nötigen Spielfreude und großem freiwilligen Engagement fällt das leicht. Immerhin gelingt es ihnen schon jetzt in der Probe, auf das Stück und die Aufklärung dieses weltenübergreifenden Falles neugierig zu machen.
„Mord im Märchenland“ wird am 13. April um 16.30 Uhr in der St. Marienkirche in Osterode aufgeführt. Es richtet sich an alle Altersklassen, der Eintritt ist frei. Unterstützt wird die evangelische Jugend durch den Förderverein St. Marien.
Christian Dolle