Sterben. Immer noch ein Thema, über das wir ungern reden. Es macht uns Angst, zum einen generell, zum anderen, wenn wir an unwürdige lebensverlängernde Maßnahmen denken, die medizinische, rechtliche und auch ethische Fragen aufwerfen. In der breiten Öffentlichkeit werden diese Themen nur äußerst selten diskutiert. Darum lädt der Kirchenkreis Harzer Land nun zu einer Veranstaltung zum Thema „Der ärztlich assistierte Suizid“ ein, bei der es genau darum gehen soll.
Gast ist Prof. Dr. Friedemann Nauck, Direktor der Abteilung Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen und Inhaber des Lehrstuhls und der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin der Deutschen Krebshilfe. Getragen wird die Veranstaltung am 17. Januar ab 19 Uhr in der Osteroder Stadthalle vom Landkreis Göttingen, von der Diakonie in Niedersachsen sowie im Kirchenkreis Harzer Land, vom Ärzteverein Osterode, vom Hospizverein Osterode und der Volksbank Osterode.
Schon einmal machte der Kirchenkreis Sterbehilfe zum Thema, damals in Duderstadt mit Professor Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover. Dieser setzte sich mit der Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens auseinander, die für ihn zu mehr Wertschätzung des Lebens führt, bei der wir den Tod als Endpunkt akzeptieren können. Dennoch kam er schließlich zu dem Schluss: „Zwar verstehe ich auch die Gegenposition, doch ich würde gegen den assistierten Suizid stimmen.“
Es wird also spannend sein, zu welchen Schlüssen Professor Nauck kommt. Allerdings wird auch er nicht die letzte Stimme zu diesem Themengebiet sein, denn für den 17. April ist beim Kirchenkreis bereits eine Folgeveranstaltung mit Dr. Dorothee Arnold-Krüger vom Zentrum für Gesundheitsethik an der evangelischen Akademie Loccum in Planung.
Christian Dolle