Ab März gibt es in den Oberharzer Gemeinden ein verlässliches Angebot für Menschen, die einen geliebten Angehörigen verloren haben. Das Oberharzer Trauer-Café gehört zum Seelsorge-Auftrag des verbundenen ev.-luth. Pfarramtes in der Region Oberharz.
„Immer wieder mal besteht bei Angehörigen ein Bedarf, im Abstand von Wochen oder Monaten sich noch einmal über den Verstorbenen, über die eigenen Erfahrungen mit Tod und Sterben, über die Erfahrungen mit dem eigenen Trauerprozess auszusprechen.“, so Pastor André Dittmann.
Individuelle Nachgespräche mit Angehörigen nach Trauerfeiern können in der veränderten Personal-Situation nicht als Geh-Struktur aus zeitlichen Gründen nicht mehr flächendeckend angeboten werden. Hier soll aber nun gerade diese neue Angebot zur Trauernachsorge ansetzen.
Vier mal im Jahr wird nun das Oberharzer Trauer-Café angeboten. Jeweils in einer anderen Gemeinde – um gerade auch Menschen, die nicht so mobil sind, die Teilnahme zu ermöglichen. Die Termine in der Übersicht:
- Montag, 13.03., um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der Paul-Gerhardt-Gemeinde Lautenthal, Marktplatz 20, 38685 Bergstadt Lautenthal
- Donnerstag, 15.06., um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der Marktkirchen-Gemeinde Clausthal, Schulstraße 2a, 38678 Clausthal-Zellerfeld
- Mittwoch, 13.09., um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der St. Salvatoris-Gemeinde Zellerfeld, Bornhardtstraße 4, 38678 Clausthal-Zellerfeld
- Freitag, 10.11., um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der Martini-Gemeinde St. Andreasberg, Kirchplatz 5, 37444 St. Andreasberg
„Jedes Trauer-Café ist offen für alle Gemeindeglieder und Nicht-Gemeindeglieder der Oberharzer Gemeinden. Also unabhängig von Religion oder Konfession und Konfession. Alle, die lieben Menschen verloren haben, sind herzlich eingeladen!“. Auch unabhängig davon, wann der Trauerfall eingetreten ist – oder wer die Trauerfeier und Beisetzung begleitet hat. Manchmal wächst einfach Gesprächsbedarf – und dann ist das Trauer-Café im Oberharz eine Möglichkeit, darüber ins Gespräch zu kommen.
Zu Beginn gibt es Kaffee und Kuchen. Das stärke Leib und Seele, so Pastor Dittmann. Er weiß aus eigener Erfahrung: Trauern ist körperlich herausfordernd und kräftezehrend.
Es folgt bei jedem Treffen ein anderer kurzer Inhaltlicher Impuls rund um das Thema Trauer. Unter anderem werden Erkenntnisse aus der Trauerforschung für die eigene Praxis in den Blick genommen. Im Anschluss ist Gelegenheit zum Austausch. Manches Wissen kann helfen, sich selbst besser zu verstehen.
Dann wird noch an die Verstorbenen mit Namensnennung gedacht – und für sie ein Licht angezündet.
Im Anschluss steht Pastor Dittmann noch für einzelne Nachfragen gerne bereit.
„Natürlich bleibt es weiterhin möglich, dass man sich für persönliche Einzelgespräche bei den Mitgliedern des verbundenen Pfarramtes Oberharz meldet. Diese Möglichkeit soll durch das Oberharzer Trauer-Café nur ergänzt werden – nicht ersetzt“, betont Pastor Dittmann.
In der Trauer nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen nicht alleine bleiben, sich mit anderen Trauernden treffen, Kontakte knüpfen, sich austauschen, miteinander reden, schweigen und zuhören – dazu möchten die Oberharzer Kirchengemeinden in geschützten Rahmen Raum und Zeit geben. Das Angebot ist kostenfrei für die Teilnehmenden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
André Dittmann