Die Arbeit für Kirchenvorstände war schon einmal leichter, sagt Pastor Stefan Schmidt. Die Stellung der Kirche wandelt sich, ist auch in den Dörfern nicht mehr selbstverständlich. Ja, schwindende Mitgliederzahlen und der sich allmählich abzeichnende Pastorenmangel werfen durchaus dunkle Schatten, zudem müssen sich die neuen Kirchenvorstände im Kirchenkreis Harzer Land mit weitreichenden Entscheidungen in Sachen Gebäudemanagement auseinandersetzen.
Das deutete Stefan Schmidt am Pfingstsonntag in Dorste an, um dann schnell hinzuzufügen: „Aber ich will jetzt nicht weiter ausholen, denn schließlich werden die neuen Kirchenvorsteher heute ja verpflichtet und ich will nicht, dass sie im letzten Moment noch abspringen.“ Spoiler: Nein, das ist in diesem Einführungsgottesdienst nicht passiert und auch in keiner anderen Gemeinde im Kirchenkreis Harzer Land.
Dafür machte Pastor Schmidt den „Neuen“ wie auch der Gemeinde dann aber deutlich, warum sich auch in schweren Zeiten immer Menschen finden, die sich aufgrund ihres Glaubens engagieren wollen. Letztlich sei es nämlich damals bei den Jüngerinnen und Jüngern nach Jesu Tod nicht anders gewesen. Der Messias war nicht mehr unter ihnen, für sie galt es auf ihn zu vertrauen, auszuharren und sich gegebenenfalls sogar dem Spott derer, die nicht glauben, auszusetzen.
„Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt“, heißt es in der Bibel zu Pfingsten. Gottes Geist ist also deutlich spürbar. „Es geht weiter, Gott hat noch viel mit uns vor“, betonte Pastor Schmidt. Er wurde einmal gefragt, ob er glücklich sei in seiner Kirche. Die Frage muss jeder für sich beantworten. Stefan Schmidt aber antwortet darauf: ja, wir haben Probleme zu lösen, aber wir haben trotzdem Grund zu staunen und Gott zu loben, ja, wir dürfen glücklich sein, weil wir uns des Heiligen Geistes bewusst sein können.
In Dorste wie in vielen anderen Gemeinden wird in diesen Tagen ein neuer Kirchenvorstand begrüßt, einige aus dem alten verabschiedet. In St. Cyriaci wurden Veronika Dix, Annika Hippe-Becker, Nadja Jäger, Kurt Strey und Stefanie Winalke neu begrüßt, Reinhard Koch, Ralf Gießler und Hilmar Merkel verabschiedet.
Für sie stehen in diesem Jahr zunächst die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der Kirche auf dem Programm. So wird es am 24. August ein Konzert, am 25. August das große Kirchenfest und am 27. Oktober den eigentlichen Festgottesdienst geben.
Einen Tag zuvor, am 26. Oktober werden dann sämtliche Kirchenvorstände im Kirchenkreis Harzer Land wie auch im Kirchenkreis Leine-Solling zum Kirchenvorstandstag nach Herzberg eingeladen. Hier wird es um ein gemeindeübergreifendes Kennenlernen, aber auch um einige hilfreiche Tipps für die Arbeit in den Gemeinden gehen, den Termin können sich all diejenigen, die jetzt eingeführt werden, schon einmal vormerken.
Christian Dolle