Als Leiterin der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, aber auch als Vorsitzende der Kirchenkreissynode ist Ingrid Baum im Harzer Land vielen bekannt. Den hauptamtlichen Job lässt sie nun nach 32 Jahren bei der Fachstelle hinter sich, doch natürlich nicht ohne eine feierliche Verabschiedung – auch wenn sie selbst ja eigentlich ungern im Mittelpunkt steht.
„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“, so das Motto des Gottesdienstes am vergangenen Freitag in der Osteroder Schlosskirche. Kraft, Liebe und Besonnenheit, kaum etwas passe besser, um die Arbeit Ingrid Baums für den Kirchenkreis zu beschreiben, so Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng. Sie plane langfristig voraus, immer im Sinne des Teams, was sich besonders bei den vielen Herausforderungen der vergangenen Jahre zeigte. Ingrid habe immer realistische Wege gefunden, die für alle gangbar sind.
Das sei zum einen gutes Beispiel für viele andere, denn „Gott möchte keine ängstlichen Menschen, die sich klein machen“, führte sie aus, zum anderen sei sie ihr für all das Engagement auch persönlich sehr dankbar. Dann gab sie ab an ihren Vorgänger im Amt, Volkmar Keil, der dies für seine gemeinsamen Jahre mit ihr nur bestätigte. Sie habe die Fachstelle „ohne ideologische Verhärtung geleitet“, lobte er, immer selbst mit angepackt, war persönlich immer da.
Besonders lobte er ihre Netzwerkarbeit sowie ihre gute Präsenz in der Öffentlichkeit im Sinne jener Menschen, mit denen und für die sie arbeitete.
Beweis für die vorangegangenen Worte war zunächst einmal die vollbesetzte Kirche sowie viele Weggefährten, die auch nach dem Gottesdienst und einem Ständchen von Friedrich Seven mit eigens gedichtetem Song noch blieben. Vor allem aber wohl die humorvolle Präsentation des Teams der Fachstelle, die die Arbeit mit Ingrid Baum als gut geplante, gut geleitete und in jedem Schritt angemessene und erfüllende Wanderung mit ausreichend Zeit zum Kraft schöpfen und immer erreichten Zielen beschrieben.
Auch für eine neue „Wanderleiterin“ ist gesorgt, denn ab Juli wird Rieke Miessalla (vielen besser unter ihrem Mädchennamen Heitmüller bekannt) an der Spitze der Fachstelle stehen. Der Kirchenkreissynode bleibt Ingrid Baum als Vorsitzende bis zum Ende der Wahlperiode erhalten.
Christian Dolle