„Es muss nicht gleich der Jacobsweg sein, man kann auch klein beginnen“ - so hatte es in der Einladung zur Einweihung des Antonius Corvinus- Pilgerweges der 3 BOB-Kirchengemeinden (Barbis-Osterhagen-Bartolfelde) geheißen. In einem feierlichen Gottesdienst in der St. Martin-Kirche in Osterhagen wurde am Pfingstsonntag dieser Weg dann eingeweiht. Passend zu diesem besonderen Gottesdienst, gehalten von Pastor Kahle, wurden dann auch Wander- und andere Lieder, die Bezug zu dem Thema hatten, von der Gemeinde in der Kirche gesungen. Auch in die Predigt hatte Pastor Kahle das Thema Wanderungen und Begegnungen treffend eingearbeitet. Er beschrieb dabei auch das Leben und das Wirken des Namensgebers Antonius Corvinus, der unter anderem als Reformator seinerzeit in unserer Region tätig war und als enger Vertrauter und Weggefährte Martin Luthers gilt. Untermalt wurde die Beschreibung durch eine Foto-Präsentation. Und als Pastor Kahle in einem Zitat aus dem 84. Psalm eine Schwalbe erwähnte, flog genau so eine Schwalbe zwitschernd durch die Osterhagener Kirche, als wolle sie diesen Gottesdienst begleiten. Mit dem Aufruf „Pilgern für Gerechtigkeit und Frieden“ forderte er nach dem Gottesdienst alle Gäste dazu auf, gemeinsam eine kleine Teilstrecke dieses insgesamt 30 km langen Pilgerweges um die 3 Dörfer herum zu gehen. Und so folgten knapp 50 Teilnehmer diesem Weg, der mit einem entsprechenden Symbol (Fisch) gekennzeichnet ist und die Richtung weist. Auch Fahrgelegenheit auf einem Kutschwagen wurde von den Osterhagener Gastgebern angeboten. Die Teilstrecke führte von der Kirche zu einem der vielen markanten Wegpunkte entlang des Pilgerweges. In der Osterhagener Feldflur, an der dortigen Gedenktafel für Opfer des damaligen KZ-Außenlagers Osterhagen, hielt Pastor Kahle eine weitere, kurze Andacht. Nach einem gemeinsamen Lied ging es zurück zur Kirche, wo ein leckeres Grill-und Kuchenbuffet auf die Wanderer wartete. Denn zu einer gemeinsamen Wanderung gehört auch ein gemeinsames Mahl. Und passend war auf den angebotenen Bierflaschen ein extra angefertigtes Schild des Namensgebers aufgedruckt. Eingeladen zu der Einweihung hatte die Barbiser Stiftung „Licht in St. Petri“. Der vorherige Vorsitzende der Stiftung. Friedrich Deppe, hatte vor vielen Jahren die Idee dieses Pilgerweges. Gemeinsam mit anderen Migliedern der Stiftung,insbesondere Frank Grieß, wurden dann die Pläne umgesetzt. Dank der finanziellen Zuwendung der „Calenberg Grubenhagenschen Landschaft“, die das Projekt unterstützt, wird an allen 3 Kirchen ein Schaukasten angebracht, in dem die wichtigsten Informationen zu dem Weg beschrieben werden. Dort kann man sich über jeweilige QR-Codes die Wanderroute und Informationen zum Namensgeber herunterladen. „Weitere Aktivitäten im Kontext mit diesem Pilgerweg sind geplant“, so Sven Strutzberg, der aktuelle Vorsitzender der Barbiser Stiftung. Der Pilgerweg ist sicherlich eine Bereicherung in der beliebten Wanderregion im Südharz.
Karl-Heinz Wolter