Am 6. Januar wurde Pastor Michael Falk in Willershausen aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Die Urkunde mit der Unterschrift des Landesbischofs, die ihm überreicht wurde, trug sieben Unterschriften. Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng kommentierte dazu, sie habe sich vor ihrer Tätigkeit im Kirchenkreis Harzer Land kaum vorstellen können, dass ein Pastor in so vielen Orten wirken könne.
Dies sei möglich, da Michael Falk den Ehrenamtlichen im Alten Amt so vieles zutraute, den Kirchenvorstehern Raum für eigene Ideen gab und dennoch für alle da war und alle fair behandelte. Die bekräftigten sowohl Pastor Rolf Wulkop als auch die Kirchenvorsteher*innen. Michael Falk war also jemand, der die gesamte Region und viele einzelne Menschen im Blick hatte, noch dazu jemand, der mit „anspruchsvollen Predigten“ das Interesse an Theologie und Kirche entfachen konnte, so hieß es.
Einen Beweis dafür lieferte er zuvor in seiner letzten offiziellen Predigt, die sich entsprechend des Datums natürlich um die drei Weisen oder eben Heiligen Drei Könige drehte. Die seien keine Könige gewesen, stellte Pastor Falk erst einmal fest, sondern Gelehrte, die sich auf den Weg machten, um die Geburt eines Kindes mit eigenen Augen zu sehen.
„Kluge Ausländer, die Jesus suchten und fanden“, so drückte Michael Falk es aus. Was wohl deren Nachbarn sagten, als sie aufbrachen? Als aus der DDR stammender Christ habe ihn diese Frage beschäftigt und er kam zu dem Schluss: „Wir Christen müssen keine Mehrheit sein, aber wir brauchen einen Rückhalt.“ Für ihn sei sein persönliches Umfeld damals besonders wichtig gewesen, um seinen Glauben leben zu können, und auch heute sei für Christen die Gemeinschaft wichtig.
Daher sei die Gemeinde und der Gottesdienstbesuch für ihn zentraler Bestandteil des christlichen Lebens. Gemeinsam Gott loben, sein Wort hören, das sei elementar. Dies hatten die drei Weisen erkannt und ließen sich nicht von ihrem Weg abbringen. Nicht einmal von König Herodes, der erschrocken war und einen Rivalen fürchtete. „Brutale Herrscher, die ihre Macht nicht aufgeben wollen, gibt es leider bis heute“, kommentierte Michael Falk diesen Teil der biblischen Geschichte.
Aber es gehe in unserem Glauben eben um Christus, nicht in erster Linie um eine Weltanschauung. „In unserem Leben sprechen wir wenig von Jesus“, hielt er fest, das habe ihn sein gesamtes Pastorenleben über beschäftigt.
Zum Schluss kam er noch einmal auf das wichtige Umfeld zu sprechen, denn auch das spielte für ihn immer eine Rolle. Sein ganz besonderer Dank galt dabei seiner Frau, die in diesem Gottesdienst als Organistin an seiner Seite war. „Pastorenfrauen und Organistinnen werden oft übersehen“, sagt er, „doch es gibt mehr Leute, die predigen können als Orgel spielen.“
Für Düderode-Oldenrode, Echte, Eboldshausen, Wiershausen sowie Willershausen und Westerhof wird nun Pastor i.R. Wolfgang Thon-Breuker zuständig sein, die Konfirmandenarbeit übernimmt Pastor Uwe Rumberg-Schimmelpfeng.
Christian Dolle